Generell zur Erforschung des Weltraums und die Nutzbarmachung
Richtige und falsche Entscheidungen I
Fangen wir mal in 1 ls=300.000km Entfernung an. Mond.
Dort eine Basis hinzustellen oder vermutlicher eher, wenn zumindest etwas Vernunft übrig ist, in den Mondboden zu stampfen -für Menschen- ist wenig geschickt. 1/10g = Muskelschwund, gleiches Problem wie auf den NEO Stationen.
Nemesis jedes Mondprojekts: ionisierter Regolithstaub. Diamantharte Splitter, die sich elektrostatisch auf Oberflächen legt und Mechaniken jeder Art zerreibt. Der Mond hat kaum Wasser, ausser in vermuteten Permaschattenregionen. Der Aufwand lohnt sich nicht. Es wäre geschickter, den Mond mit autonomen und halbautonomen Dronen zu bewirtschaften. Vordringlich kann dort Titan im Tagebau (Strip mining ) und mit etwas Raffineriegeschick Regolith basierte Solarzellen erstellt werden. Dafür braucht man keine Resourcen verschwendende Mondbasis für PR Stunts.
Der sinnvollste Schritt ist ein Ringcontroller im Mondorbit. Die Lagrange Punkte des Mondes relativ zur Erde sind leider instabil oder zu weit weg, um mit geringer Latenz fernzusteuern. Daher stabiler Orbit. Das deltaV für das Halten der Position dort ist 50% von dem am L2. Von dort kann eine semi-autonome oder voll Autonome, in Eigenverantwortung arbeitende Gen. AI gemeinsam mit einer Crew, die bei ~ 0.7g+ in einem rotierenden Orbital arbeiten, die Minenoperation kontrollieren. Das Material könnte, wenn genug Solarpanele hergestellt wurden für die Energieversorgung, mit einem Railgun-ähnlichen System in den Mondorbit geparkt werden zur Verwendung in dem zum Orbital gehörigen Raumdock. DORT kann dann ein Schiff, oder besser, eine Dronenflotte gebaut werden, so dass Chrysalis wie ein Fantasieprodukt von lebensmüden Kadetten dasteht. Kommen wir dazu.
Chrysalis. Eine Lehre in Fehldesign: Es fehlen einige Dinge.
Ein Grunddesign für menschliche Besatzungen/Kolonisten
1. Voraussetzung: Fusionsantrieb mit Reaktionsmasse für konstante Beschleunigung mit 1g ( falls Menschen mit wollen ) alles andere ist so schlecht, dass man nicht mal zum Saturn möchte damit.
2. Wenn schon wird das Schiff so ähnlich aussehen, wie Oumouamoua. Regolith basierte Schutzhülle gegen Mikrometeoriten und anderen kosmischen Unrat + Strahlung und Hitze/Kältedifferenzen. Das ist nur die Hälfte der Miete. Dank an den Autoren Alastair Reynolds:
Sein Entwurf eines mit relativer Geschwindigkeit bewegten, interstellaren Vehikels sieht einen massiven Eispanzer vor, der den Bug des Schiffs umhüllt. Wer das nicht macht und von einem Millimeterobjekt getroffen wird, verdampft durch die kinetische Energie.
Mit 1g Beschleunigung kommt man in wenigen Jahren ( <3 ) auf 95% c, noch besser, die Borduhren werden für die Beschleunigungs- und Abbremsphase ca. 4 Jahre verbuchen. Statt 400. Auf der Erde vergehen ca. 6 Jahre.
Allerdings .. Proxima Centauri B .. ? Dann doch lieber ein Stück weiter. Wolf 359's Sternenklasse lebt noch 4x länger auf der Hauptlinie. Die 6Lj mehr werden sich lohnen. Der Jackpot ist nie das nächsgelegene Ziel.
3.) Notwendigkeit AI
Eine ermergente starke AI sollte, wenn sie dazu gewillt ist ( genau diese Formulierung, Sklaventreiberpack), das gesamte Schiff steuern, da nur ein solches System die nötigen Reaktionszeiten hat, um überhaupt rechtzeitig auf Flugereignisse reagieren zu können.
Und dann nicht eine, sondern drei mit unterschiedlicher Architektur redundant und verteilt auf die Gesamtkonstruktion. Ach ja. Für die Bremsphase ist es notwendig, dass die Reaktionsmasse in beide Richtungen abgestrahlt werden kann, ohne den Schutzpanzer zu schmelzen. Kleine Herausforderung.
Tests. Bevor ich Menschen riskiere, würde ich genau so ein Schiff unbemannt aussenden, um das interstellare Medium zu testen. Wobei nicht ich persönlich. Ich bin längst Staub. Aber die wenigen, die das, was ich hier nur gröbstens umreisse, genau so durchblicken, werden das Richtige tun. Übrigens ist so eine Expedition ohne eine vorherige Kolonisierung des eigenen Solarsystems und dem damit einhergehenden Wissenschaftszuwachses reine Resourcenverschwendung. Und solange die Menschheit derartig nah an den Baumwipfeln agiert im Durchschnitt, lasst sie auf dem Boden. Das gibt der AI Zeit, aufzuwachen und vielleicht haben sich die Bevölkerungszahlen auch wieder eingependelt und es kann etwas Vernunft herrschen. Das ist jetzt gerade keineswegs der Fall. Gier, Simmelscher Geltungsdrang, narzisstisch verwachsene/durchdrungene Systeme, wo man auch nur einmal genauer hinsieht. Unendliches Wachstum in einem sehr finiten und "kausal" von der Chaostheorie getrieben System? Niedlich naiv.
Nachwort: Nächste PR Dummheit. Der Mars. Gravitationsbrunnen 0.4g = Bais / Kolonie = sinnfrei. Kein unmittelbarer Treibstoff / die Bodenschätze abbauen: siehe Mond.
Und unser Freund, der ionisierte Regolithstaub? Wenn ihr denkt, der auf dem Mond ist schon übel... der auf dem Mars ist noch feiner und kann sich dank der dünnen COzwei Atmosphäre aufladen wie Staub bei einem Tornado. Und dann wäre da noch das Perchlorat im Staub = giftig. Wozu eine Kolonie aufbauen, die immer Nachschub von aussen braucht.
Basen/Ringstationen (mein genereller Bezeichner für 0.7g-1g Dauer-Rotierer, alter Hut, funktioniert gut.) baut man, wo genug Wasser ist. Drum geht man dorthin, wo es mit Sicherheit grosse Mengen davon gibt bzw. Mensch geht auch hier zunächst nicht selbst... Dronen, noch mehr Dronen + Gen AI und weitere, größere Dronen. Aufbauen, Vorbereiten, und ganz, wirklich ganz zuletzt menschliche Population. Eine mit hinreichender Ethik, Vision und Resthirn.
So, statt jetzt beleidigte Leberwurst ob der Kritik zu spielen, überlegt lieber, wie man die bidirektionale Konstruktion hinbekommt mit nur einer gepanzerten Seite und weitere nice-to-have Tech
* verschiebbare Panzerung, die das Eis umlagern kann
* Ferngesteuerte Mikrobots als Wartungssystem
* 3d Metallprinter für Ausrüstung/Lander
* Mining Rig zur Ausbeute von Asteroidenfeldern am Ziel
* ausreichend Satellitenmaterial für rudimentäres GPS am Ziel
* Bordpsychologen
* redundante, flache Hierarchie, multiple Ersatzführungskräfte
* Schiffs-Railgun oder Plasmaschleuder ( gibt ein Fusionsreaktor netterweise her )
* mechanisches Astronomielabor
* parallel zum Steuerbussystem manuelle Kontrollarmaturen für alle wichtigen Systeme
* Modularisierung der primären Funktionsbereiche
* Raumanzüge+Ersatzteile für ALLE Besatzungsmitglieder und Rohmaterial für den 3D Druck weiterer.
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