Mit AMD Ryzen 6000 erhalten dünne und leichte Notebooks ohne dedizierten Grafikchip eine deutlich bessere Gaming-Performance. Erste unabhängige Tests zeigen nun, welche Leistung man von der Radeon 680M und der Radeon 660M iGPU tatsächlich erwarten darf.
https://www.notebookcheck.com/AMD-Ryzen-6000-Die-RDNA-2-iGPU-zeigt-in-ersten-Tests-eine-brauchbare-Gaming-Performance.601862.0.html
Wenn man CUs, maximale TDP und Produktivbenchmarks vergleicht, ist RTX 3080 Desktop mindestens ca. 6,5-mal so schnell wie 680M.
Ja und, was soll uns das jetzt sagen? Eine High End Desktop Grafikkarte, die mehr als ein Mittelklasse Notebook kostet, ist also schneller, als die von AMD mitgelieferte GPU eines Prozessors für Notebooks, mit denen man nur gelegentlich spielen möchte. Wer hätte das gedacht?
Wichtig ist vielmehr, dass es jetzt auch Notebooks für kleines Geld geben wird, mit denen man hin und wieder auch mal moderne Titel in annehmbarer Auflösung und Detailtiefe spielen kann. Viele Nutzer wollen gar nicht mehr, und müssen dafür dann noch nicht einmal viel Gewicht mit sich herumschleppen. Sparsam ist solch ein Rechner außerdem noch.
Nutzer, die viel Wert auf Spieleperformance legen, werden ohnehin weiter zu dedizierten Grafikkarten der Oberklasse greifen. Aber für die ist diese Prozessorklasse ja auch gar nicht gedacht.
Quote from: RobertJasiek on February 21, 2022, 17:05:48
Wenn man CUs, maximale TDP und Produktivbenchmarks vergleicht, ist RTX 3080 Desktop mindestens ca. 6,5-mal so schnell wie 680M.
Wer will schon eine stromfressende diskrete GPU im Notebook? Vielleicht Hardcore Gamer, mehr nicht. Das Gesamtpaket aus Kompaktheit, Performance und Effizienz, was Rembrandt hier abliefert, ist beeindruckend.
Für Nur-iGPU-Geräte sind Ryzen-6000-APUs super, wenn man nur USB 4 und kein Thunderbolt 4 braucht.
Für solche APUs als Übergangslösung, solange dGPUs und iB RTX 3080 zu teuer sind, muss man auch wissen, um wieviel langsamer sie sind. Z.B. ich muss das wissen, weil ich zZ keinen neuen Officecomputer brauche, aber Übergangslösungen zumindest in Betracht ziehe. Wäre der Unterschied nur ein Faktor 3, wären diese APUs dafür gut genug - beim Faktor 6,5 eher nicht. Da warte ich weiter auf Ryzen 7000 und vA RTX 4000.
Ehrlich gesagt, bin ich froh, dass Thunderbolt außen vor ist. Lädt man das Notebook über einen USB-C Monitor wird es laut, die Thunderbolt Chips werden scheinbar sehr heiß. Apple hat diese extra "kastriert", um sie im MacBook Air ohne Lüfter nutzen zu können.
Quote from: Charlie on February 21, 2022, 22:15:03
Ehrlich gesagt, bin ich froh, dass Thunderbolt außen vor ist. Lädt man das Notebook über einen USB-C Monitor wird es laut, die Thunderbolt Chips werden scheinbar sehr heiß.
Oh, ach so, interessant! Aber, hm, ich dachte, Thunderbolt sei in den Alderlake-Chips selbst drin? Werden diese wirklich heiß, wenn man Thunderbolt nutzt?
Falls ja, wäre das Konzept von eGPUs (oder auch nur Monitoren über Thunderbolt angeschlossen) fragwürdig, wenn man dafür im Notebook zu viel Hitze und Lärm bekommt. Wenn man aber nur USB 4 hat, dann weiß man nicht, ob ein v.A. für Thunderbolt spezifiziertes eGPU-Gehäuse einwandfrei funktioniert.
Ich finde den Namen 680M auch unpassend. Da tendiert man automatisch dazu das mit der 6800 zu vergleichen (wie RobertJasiek bereits angedeutet hat), und wird dann enttäuscht.
Der Hammer ist aber wirklich, dass die RTX 3050 im Port Royal Raytracing Benchmark verliert. Hätte ich nicht gedacht.
Ansonsten ist die Leistung aber eher mittelmäßig:
- bei den Benchmarkvergleichen mit der MX450 ist die MX450 der klare Gewinner.
- bei den Benchmarks mit der GTX1650-MaxQ (hier nicht sichtbar) ist die GTX 1650-MaxQ der deutliche Gewinner - wird jedoch im Balkendiagramm kaschiert, indem bei AMD noch FSR aktiviert wird, um dann zu "gewinnen". Rosstäuscherei.
Die effektive Leistung der AMD iGPU ist damit ziemlich genau eine 1050Ti. Eigentlich nicht schlecht, aber durch den ganzen Hype hab ich auch mehr erwartet. Dennoch würde ich es begrüssen wenn ähnliche iGPUs auch von Intel kommen würden.
60FPS in 1080p, low settings, in AAA Titeln, das ist ein Anfang.
Nächste Stufe mit RDNA4?: 60FPS in AAA Titeln:
-1440p, low settings
-1080p, middle-high settings
Quote from: Prassel on February 22, 2022, 10:34:30
Ich finde den Namen 680M auch unpassend. Da tendiert man automatisch dazu das mit der 6800 zu vergleichen.
Das M ist ja wohl mehr als deutlich erkennbar. Da gibt es keine Ausreden über Verwechselungen.
Quote from: Prassel on February 22, 2022, 10:34:30Ansonsten ist die Leistung aber eher mittelmäßig:
- bei den Benchmarkvergleichen mit der MX450 ist die MX450 der klare Gewinner.
Wo denn?
MX450 100%
R7 6800H 101%
Für mich sieht das eher nach Gleichstand aus. Wobei es ja auch noch die 680M der 6900HS/HX Modelle gibt, die nochmal ~10% höhere GPU-Taktraten haben. In der Spitze also eher etwas schneller als eine MX450. Was eine ziemliche gute Performance für eine iGPU ist.
Ich finde den Namen 680M auch unpassend. Da tendiert man automatisch dazu das mit der 6800 zu vergleichen (wie RobertJasiek bereits angedeutet hat), und wird dann enttäuscht.
Ahhh, jetzt verstehe ich was er meint.
680M finde ich ziemilch gut,
weil es eine High-End-iGPU andeutet, und mit der dreistelligen Nummer eine klare Abgrenzung zu Grafikkarten ist.
Notebook-Grafikkarten analog zur Leistung von Desktop-Grafikkarten zu bennen, halte ich für den Massen-Käufer irreführend, also weil der 0815-Normale-Notebook-Käufer eben 90% der Kundschaft ausmacht. Und wer IT-Interessiert ist und Ahnung hat, der kennt den Unterschied sowieso.
60FPS in 1080p, low settings, in AAA Titeln, das ist ein Anfang.
Oder
30FPS in 1080p-Low-Details war mit Renoir/Cezanne der Anfang. Von RDNA3 oder RDNA4 wird nicht soooo viel mehr dazukommen. Viel größer werden die Sprünge mit 5nm oder 3nm sein, oder davor noch mit RSR.
Mit RSR könnte der klar Durchbruch im iGPU-Gaming kommen, weil gerade hohe Auflösungen (1440p oder 4K) profitieren, in dem erstmal damit >30fps @ iGPU gespielt werden kann.
Quote from: rs on February 22, 2022, 12:26:51
Das M ist ja wohl mehr als deutlich erkennbar. Da gibt es keine Ausreden über Verwechselungen.
Doch gerade deswegen. Da denkt ein Laie, das ist eine mobile 6800 - eine 6800 nur "ein bisschen schwächer". Dass da eine "0" weniger ist und es eine komplett andere GPU ist, checken die meisten wahrscheinlich gar nicht. Die glauben da sie kaufen ein High-End Teil.
Besser wäre es gewesen, wenn es einen weniger irreführenden Namen bekommen hätte. Man könnte sogar sagen, dass Intel dass weniger verwirrend gelöst hat. Bei denen ist es ja Intel ARC (für dedizierte GPUs) und Intel XE (oder G7 oder wtf...) für die iGPUs. Naja... irgendwie auch verwirrend, aber nicht gar so.
Es is anstrengend mit deren Bezeichnungen... und damit meine ich alle Nvidia, Amd, Intel... denen gehört mal allen auf die Finger geklopft.
Quote from: rs on February 22, 2022, 12:26:51
Wo denn?
MX450 100%
R7 6800H 101%
Für mich sieht das eher nach Gleichstand aus. Wobei es ja auch noch die 680M der 6900HS/HX Modelle gibt, die nochmal ~10% höhere GPU-Taktraten haben. In der Spitze also eher etwas schneller als eine MX450. Was eine ziemliche gute Performance für eine iGPU ist.
Tatsächlich. Die roten und orangen Balken haben mich durcheinandergebracht. Indemfall gilt nur der orange Balken. Ja, Gleichstand passt dann eher. Hätte mir aber trotzdem mehr erwartet. Es waren ja auch Gerüchte davon, dass die Leistung der MX550 locker übertroffen werden soll, und die ist ja noch gar nicht dabei. Jetzt sieht es schon bei der MX450 wie ein Kopf-an-Kopf-Rennen aus.
Aber ja, für eine iGPU ist es dennoch eine gute Leistung, aber der Hype hat mich mehr erwarten lassen.
Quote from: JKM on February 22, 2022, 12:44:14
680M finde ich ziemilch gut,
weil es eine High-End-iGPU andeutet, und mit der dreistelligen Nummer eine klare Abgrenzung zu Grafikkarten ist.
Bei der Andeutung "High-End-iGPU" krieg ich schon wieder ein mulmiges Gefühl. Und zwar insofern, dass diese dann vielleicht
a) gar nicht so oft verbaut wird in den Computern, und
b) die sich das preislich vergolden lassen weil "ihr kauft ja einen High-End Chip mit...". Auch bei Intel war es so, dass die Computer damals bei den ersten Intel-Iris-Pro-iGPUs (das war vor 7 Jahren oder so) überraschend teurer waren.
Bei der Andeutung "High-End-iGPU" krieg ich schon wieder ein mulmiges Gefühl.
AMD verkaufte bei Renoir fast Ausschließlich RyZen 5 und RyZen 7, wo ich mich nicht wundern würde, dass mehr RyZen 7 als RyZen 5 verkauft wurden. Ein Core i7-1165G7 kostet immerhin 426$ und dürfte deutlich teuer als der RyZen 7 gewsen sein. Der Seltenheits-Fall trifft wohl eher bei Core i7 an, aber weniger beim RyZen 7. AMD legt andere Maßstäbe, dass High-End-iGPU für jedermann*Innnen da ist, was nötig ist, um einen neuen Markt (iGPU-Notebook-Gaming) zu schaffen. Die "High-End-iGPU" ist ja im RyZen 7 inkludiert und nicht mit Aufpreis.
Aber ja, für eine iGPU ist es dennoch eine gute Leistung, aber der Hype hat mich mehr erwarten lassen.
Diese +50% oder mehr sehen nicht mal so schlecht aus, weil AMD ja nur über die Effizienz-Verbesserung wachsen konnte. Mit RSR ist das a** im Ärmel noch garnicht da, während ich mich nicht wundern würde, wenn AMD abseits von RSR noch zulegen würde. Denn als ich mein 4700U-Notebook kaufte, wo erstmals 30fps @ 1080p alltagstauglich gamen möglich war, gab es in den Monaten danach auch enorme Verbesserungen, u.a. mit Chill für alle Games.
Man muss zwischen +50% Gaming und +100% GPU-Performance unterscheiden. Erster kann nur über die Effizienz erreicht werden, weil die CPU-&-GPU-Dual-Last am TDP-Limit läuft und zweiteres über +10%-Takt, +50% CU-Einheinte und +20% IPC-Shaders erreicht wird.
+50% schneller zu sein bedeutet bei gleichen TDP nicht nur eine effizientere CPU sondern auch eine effizientere GPU als Intel zu haben.
Es waren ja auch Gerüchte davon, dass die Leistung der MX550 locker übertroffen werden soll, und die ist ja noch gar nicht dabei.
Wäre ja für AMD schön zu wahr zu sein, wenn die 210mm²-Alder-Lake-CPU mit +200mm²-MX550-GPU nur gleich schnell wäre, wie ein 210mm²-Rembrandt-APU und das mit vielleicht deutlich weniger Stromverbrauch.
Quote30FPS in 1080p-Low-Details war mit Renoir/Cezanne der Anfang. Von RDNA3 oder RDNA4 wird nicht soooo viel mehr dazukommen. Viel größer werden die Sprünge mit 5nm oder 3nm sein, oder davor noch mit RSR.
Abwarten, RDNA1 und RDNA2 sind beide in TSMC 7N gefertigt, wobei RDNA2 eben deutlich schneller/effizienter geworden ist, wobei die Die-Fläche jedoch wachsen musste. RDNA3 soll in TSMC 5N gefertigt werden, also ist ein guter Geschwindigkeits- und Effizienzgewinn zu erwarten. Eventuell könnte die DDR5 Speicherbandbreite ein Limit sein, der jetzt schon in der neuen RDNA2 iGPU erreicht ist?
Wobei ich hier die Spiele aus diesem Jahr auf einer zukünftigen RDNA4 iGPU meine, dann ist 60FPS,1080p,mid-high Einstellungen durchaus möglich - klar.
Zukünftige Spiele auf einer 45 Watt TDP APU auf mid-high settings bräuchten entsprechend eine spärkere iGPU, die über 45 Watt TDP geht, und dann ist man wieder bei einer dGPU. Das Problem wird also wahrscheinlich lange bestehen.
computerbase.de/2022-02/amd-radeon-680m-ryzen-6000-igpu-test/2/
Bessere Leistung als erwartet.
Und in der Tat:
QuoteDie Ursache ist im Speicherinterface der iGPU zu suchen. Immer dann, wenn es vorrangig um die GPU-Rohleistung geht, trumpft die Radeon 680M richtig auf. Und sobald Speicherbandbreite zählt, wird im Vergleich zur Konkurrenz mit GDDR5/6 hingegen auch DDR5 zum Flaschenhals.