In meiner Abteilung arbeiten nur 2 von 10 die volle 40, einfach weils Geld fürs kinderlose Leben reicht. Wer mehr arbeitet, bekommt sowieso wegen Steuern und Sozialabgaben kaum mehr raus. Und Freunde trifft man als Gamer natürlich Online.
Das Argument "normale Arbeiter kommen eh nicht über 100 Stunden" ist extrem kurzsichtig.
Ja, jetzt betrifft es vor allem Vielspieler. Genau so fängt es immer an. Erst trifft es eine kleine Gruppe, dann wird es normalisiert, dann ausgeweitet. Heute 100 Stunden, morgen 80, übermorgen dynamische Limits je nach Auslastung oder Tarif.
Wer glaubt, das bleibe so, hat aus keinem einzigen Abo-Modell der letzten zehn Jahre etwas gelernt.
Nvidia GeForce Now verkauft keine Hardware, sondern Abhängigkeit. Sobald genug Nutzer kein eigenes System mehr haben, wird an den Schrauben gedreht. Preise, Limits, Pakete. Alles jederzeit änderbar.
Casual Gamer sind nicht sicher, sie sind nur später dran. Wenn die Enshitification voll einsetzt, reichen ein paar lange Wochenenden oder ein Urlaub, um plötzlich draufzuzahlen.
Deshalb ist das kein Problem von Arbeitslosen oder Hardcore-Gamern. Es ist ein strukturelles Problem von Besitz versus Miete.
Wer solche Dienste verteidigt, verteidigt nicht günstiges Gaming, sondern die eigene zukünftige Preiserhöhung.
Normal arbeitende Menschen können die mit der Statistik nicht argumentieren. Jedenfalls ist Social Media voll von 20-Jährigen, die darüber jammern vor Arbeit und Arbeitsweg keine Zeit mehr zu haben. Wie passt das mit den Zahlen der Statistik über wahnsinnige Kosten zusammen?
Frage an den Autor, wieviel Zeit hat er denn so? Also ich stehe um 06:00 auf, bin bis 18:00 für die Arbeit unterwegs. 00:00 muss ich ins Bett für den Schlaf. Das macht pro Tag maximal sechs Stunden. Da fehlt die Stunde Sport, da fehlt das Essen, da fehlt der Haushalt und die anderen Freizeitaktivitäten wie Dokus schauen oder an einer privaten Fortbildung teilnehmen. Oder einfach mal eine Stunde entspannen und runterkommen. Und wer zufällig nicht Single ist, sondern sich noch um einen Freund kümmern muss, kommt wahrscheinlich nicht mal auf zwei Stunden pro Tag.
Oder vielleicht sechs Stunden an Samstag und Sonntage? Das wären 8x6= nur 48 Stunden, also nicht mal die Hälfte des Limits. Selbst wer die 4x2 Samstage/Sonntage zehn Stunden mit Spielen verbringt, bleibt unter achtzig Stunden.
Schaut euch mal an, wie preiswert GeForce Now ist. Selbst wenn du vierzehn Stunden pro Tag Zeit hättest, wäre der GamingPC im Performance-Abo erst nach fünf Jahren abbezahlt. Oder nach acht Jahren bei acht Stunden täglicher Spielzeit. Im Ultimate-Abo nach fünf Jahren, wenn du sieben Stunden pro Tag spielst.
Wer hat so viel Zeit zum spielen, wenn er nicht arbeitslos ist, schul- sowie freundesdesinteressierter Jugendlicher oder Gamingsüchtig?
PS Davon unberührt bleibt der absurde Aufpreis für 15 Stunden mehr. Aber das ist ein eigenes Thema.
Ab 1. Januar 2026 gilt für alle Kunden von Nvidia GeForce Now ein Zeitlimit, wird dieses überschritten, explodieren die Kosten des Abos geradezu. Wer viel zockt, für den kann es schnell günstiger sein, einen Gaming-PC zu kaufen, statt Spiele bei Nvidia zu streamen.
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