Das "dünn über alles" hat auch andere früher solide Hersteller erwischt. Drosselnde und anschlussarme, aber dafür dünne "Workstation" ist kein Tabu mehr. Um so mehr gilt es für Darunter. Es wird jedes Geld genommen, um das Besseres für einen Nutzerkreis einzubauen. Und dann mit (Gegen)Maßnahmen, um dem anderem Nutzerkreis auch zu gefallen, zunichte gemacht.
Seit Jahren setzen wir im Unternehmen Thinkpads ein – und waren stets sehr zufrieden. Im August 2019 ersetzten wir dann ein Thinkpad T450 durch ein Thinkpad T490. Etwa im November (vermutlich nach einem BIOS Update) wurde das Gerät zeitweise so langsam, dass es nicht mehr nutzbar war. Die CPU taktete regelmäßig auf 390 MHz herunter. Nach einigen Versuchen, dass Problem softwareseitig zu lösen, haben wir Windows neu installiert – mit demselben Ergebnis. Nach weiterer Recherche sind wir darauf gestoßen, dass es sich wohl um ein systematisches Problem bei Thinkpads mit MX250 GPU handelt. Das Problem wird (bereits seit 2019) im Lenovo Forum diskutiert. Mittlerweile wurde (seitens Lenovo) dreimal ein Reparaturversuch durchgeführt. Zweimal per Vor-Ort Service, beim dritten Mal musste das Gerät eingeschickt werden. Dreimal wurde das Mainboard getauscht, nach dem zweiten Reparaturversuch ging auch die Kamera nicht mehr. Um überhaupt arbeiten zu können, mussten wir ein Ersatzgerät beschaffen. Mittlerweile haben wir (netto) zweimal mehr als 1.600€ ausgegeben. Nun ist das Gerät wieder da – und das Problem ist immer noch dasselbe. Erneut wurde der Lenovo Support kontaktiert. Nun wird es, seitens Lenovo, so dargestellt, dass dies ein normales Verhalten und kein Hardwareproblem sei (Zitat: ,,Das "Throttling" ist leider ein bekanntes Phänomen bei vielen Laptopmodelen, es wird doch als ein normales Verhalten und kein Hardwaredefekt bezeichnet. Einigermaßen können diese Schritte helfen:"). Die Folgenden Hinweise zur Linderung des Problems (BIOS Update, Veränderung der Energieeinstellungen) wurden in den letzten Monaten bereits exzessiv versucht – mit beschränktem Erfolg. Lenovo versucht hier offensichtlich einen Fehler im Design (oder BIOS) auf den Kunden abzuwälzen. Im Endeffekt haben wir jetzt einen 1.600€ teuren Backstein herumliegen, dass Gerät ist so nicht nutzbar. Ein No-Name Laptop für 399€ (brutto) erledigt tägliche Arbeiten und die Wiedergabe von Videos besser als ein Premium Thinkpad. Wir haben mittlerweile zig Stunden und mehr als 3.000€ investiert (zzgl. Peripherie wie Ultra-Dock) und keine zufriedenstellende Lösung. Eine Neuanschaffung von Thinkpads kommt wohl nicht mehr in Frage, andere Mütter haben auch schöne Töchter.