Da ich für meine Kaufentscheidungen gerne auf Berichte aus Internetforen zurückgreife, will ich hier ein paar Eindrücke meines neuen T61 zum Besten geben. Das Modell hat einen neuen Penryn Prozessor T8300 (2,4 Ghz), eine Festplatte mit 160GB, 4 GB, 128 MB NVS 140m und einen WSXGA+ (1680x1050) Monitor. Zum Vergleich kann ich mein 2,5 Jahre altes 15" HP Workstation-Modell (NX8220, Pentium M770) sowie das aktuelle Premium-Modell derselben Marke (8510w, T7500) heranziehen.
Leistung, subjektive Eindrücke
Benchmarks zur Systemperformance der Komponenten erspare ich mir hier, die lassen sich an anderer Stelle nachlesen. Als subjektiver Eindruck sei jedoch festgehalten, dass prozessorseitig das Gerät sehr gut ausgestattet ist, die Grafikkartenperformance (NVS 140m), zumal bei der höheren Auflösung, für aktuelle Spiele unzureichend ist. Ich spiele gelegentlich nicht taufrische Rennsimulationen (GT Legends und GTR 2), da muss ich ordentlich die Details herunterschrauben, bis die Sachen flüssig laufen. Auf dem 8510w kann ich bei gleicher Auflösung hingegen alle Details auf voll stellen. Die verbaute WD-Platte 1600BEVS ist leitungsmäßig ok, kann aber bei der Leseperformance nicht mit dem Nachfolgermodell mithalten, das in meinem NX8220 seinen Dienst verrichtet. Zugriffsgeräusche sind sehr gering, sie rauscht allerdings recht deutlich.
Verarbeitung
Die Gehäuseunterseite ist robuster als bei der HP-Reihe, der Display-Deckel gibt bei Druck allerdings recht deutlich nach. Enttäuschend finde ich vor allem das sich bereits bei etwas Druck durchbiegende (billige?) Plastik der Gehäuse-Oberseite, vor allem seitlich der Tastatur und um den Fingerprint-Scanner. Da hatte ich mir mehr Solidität erwartet. Beide HPs sind hier besser. Vielleicht ist dies dem Versuch geschuldet, (am falschen Ende) Gewicht zu sparen; schließlich ist das Gerät ein wenig leichter als die HPs. Die Bauhöhe ist ähnlich. Eine klare Linie vermisse ich im Design, das in seiner zur Schau gestellten Funktionalität nach wie vor gewöhnungsbedürftig ist. Immerhin ist das T61 nicht so schlimm verspielt wie Asus oder einige Dell. Die HPs, vor allem das nx8220, sind da nach meinem Geschmack sehr viel besser: nüchtern und elegant, ohne an Ergonomie einzubüßen.
Ergonomie
Neben der Solidität der wichtigste Punkt für mich. Die Tastatur finde ich im Unterschied zum 8510w gut, aber nicht besser als die vom nx8220. Sehr gut gefällt mir das Touchpad, das vor allem beim 8510w ein wenig wackelig erscheint. Sehr gut sind auch die Emissionen, im Office-Betrieb höre ich nur das Rauschen der Festplatte. Nur alle paar Minuten dreht der Lüfter auf, bleibt dabei aber sehr dezent. Die CPU lässt sich prima underclocken, auch wenn das aus Geräuschgründen kaum nötig wäre. Selbst unter Last bleibt der Rechner dezent. Diesbezüglich das Beste der drei Geräte. Wenn da nicht das häufig auftretende hohe Pfeifen im Batteriebetrieb wäre .... Die Deaktivierung des C4-modes des Chipsets über rmclock, wie es in Foren empfohlen wurde, hat bei mir übrigens nichts gebracht. Das nx8220 hatte ich dank rmclock im idle auf einem ähnlichen Geräuschniveau, das 8510w (T7500) ist hingegen auch mit Spannungsabsenkungen nicht leise zu bekommen. Für mich der größte Schwachpunkt dieses Geräts und der Grund, warum ich es nicht gekauft habe. Das lenovo bietet im Vergleich noch den Vorteil des expansion slots.
Nervig ist hingegen das Display. Ich verstehe nicht, wie man in ein solches an für sich hochwertiges und sicher nicht billiges Gerät eine so schwache Hardware einsetzen kann. Die Leuchtstärke ist nur mäßig, vor allem aber ist es horizontal (und vertikal) sehr blickwinkelabhängig; ich bin schnell am Nachregeln, sobald ich meine Sitzposition verändere. Das größte Manko des Geräts. Die 1680er Displays der beiden HPs sind da sehr viel besser. Den vernünftigsten Bildschirm aus der Reihe soll das T61p mit der 1900er Auflösung haben, habe es aber noch nicht ansehen können.
Trotz 3 GB bleibt Vista träge. Werde ich wohl desinstallieren.
Batterielaufzeit
Bei der Akkulaufzeit komme ich im leichten Bürobetrieb (Office) auf 3 bis maximal 3,5 Stunden (rmclock, Bildschirmhelligkeit heruntergeregelt, Vista Professional mit Aero). Entspricht den beiden HP-Modellen.
Fazit
Insgesamt bin ich etwas enttäuscht - ich hatte mir, vielleicht geblendet von der Reputation der Marke und der Reihe, von dem Gerät mehr erwartet. Wenn der Bildschirm ok wäre, hätte ich über die übrigen Schwächen hinwegsehen können. Vielleicht zeigt das ganze nur, dass die HP-workstations den lenovo zumindest ebenbürtig sind. Die homogenste aller drei Maschinen ist das 2,5 Jahre alte HP nx8220 mit 2 GB-Ausbau, XP und einer 250er-Platte von WD... .
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