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Gebrauchter Laptop gesucht

Started by Anni, July 24, 2014, 19:19:36

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Anni

Hallo ihr Lieben,

ich möchte mir einen Laptop anschaffen, aber aus ethischen Gründen einen gebrauchten. Vielleicht einen, der so 2-3 Jahre alt ist.
Preislich habe ich mir so gedacht, dass es bis 350€ noch ok, aber allerhöchstens 400€ sein sollten, am liebsten natürlich bis 300€ :-).
Ich beschreibe mal, was ich so am Laptop mache:

-Unikrams (schreiben)
-surfen
-Filme schauen

Ich "zocke" nicht und Musik hör ich eh nur über die externen Boxen, also ist es mir nicht so wichtig, ob die integrierten Lautsprecher tiptop sind.
Ich bearbeite in der Regel keine Bilder, schaue mir nur die an, die ich gemacht habe.

Ich stelle mir so folgendes vor:
-Core i5 540 Prozessor
-4gb ram max.
-Display auf jeden Fall matt, Auflösung am besten 1440x900, am besten nicht zu hoch, damit die Rechenleistung nicht leiden muss. Außerdem bin ich auch gern draußen, also sollte das Display nicht zu dunkel sein.
-Herausnehmbarer Akku (gerade weil gebraucht). Ich bin häufig 3h in der Bahn unterwegs und schau mir dann gern einen Film an, daher wäre es toll, wenn die Akkulaufzeit nicht gerade bei 1,5h liegt.
-Aufgrund häufigen Ein- und Ausladens könnte was Robustes vielleicht nicht schaden.
-DVD Laufwerk wär spitze, muss aber nicht unbedingt sein (kann ich mir ja extern kaufen). Dann könnte man bei Bedarf eine SSD einbauen.
-Betriebssystem sollte Windows sein (bitte kein XP  ;) )

Schlusspunkt: Design spielt bei mir eine eher untergeordnete Rolle.

Also, ich habe hier dieses Angebot gefunden:
http://www.hedcom-technik.de/HP-ProBook-6550b-Intel-Core-i5-540M-253GHz-4GB-250GB-156-Zoll-703888-1425.html
Was meint ihr dazu?

Vielen Dank im Voraus für eure Tipps!
Anni



Tibbers

Hallo Anni,

für dieses Geld kriegst du bereits ein neues Gerät. Du schreibst aus "ethischen Gründen".

Wenn es das Budget erlauben würde, würdest du dann zu einem Neugerät greifen? :)

Lg

Anni

Ich will eigentlich keine 400€ ausgeben, eigentlich auch keine 350€. Nur habe ich gedacht, dass ich sonst einen auf den Deckel krieg, wenn ich unterirdische Preisvorstellungen angebe :-)
Und ja, es soll bewusst ein gebrauchter sein. Denn ich brauche a) kein neues Produkt, wenn ich genau weiß, dass es technisch einwandfreie gebrauchte Laptops irgendwo da draußen gibt und b) möchte ich den Abbau von Coltan etc. unter menschenunwürdigsten Bedingungen nicht gerade unterstützen.


Krake

Hallo!

Ich denke deine Auswahl ist soweit ok (Auflösung ist aber geringer als die angestrebte). Sicher gibt es zu vielen der angebotenen Geräte auch Tests hier im Archiv (schau dir besonders die Displayhelligkeit und die "draußen" Fotos an). Es kann allerdings sein, dass in "refurbished/aufbereiteter" Ware auch mal andere Komponenten als die originalen verbaut sind ... ist ja klar. Zu den Händlern kann ich Dir nicht viel sagen, kenne mich da nicht aus. Irgendwann hat hier mal jemand einen gebrauchten Laptop hier kaufen wollen (fiel mir jetzt spontan wieder ein).

Ansonsten haben auch alle üblichen Verdächtigen Händler meistens auch eine Abteilung für Rückläufer/Refurbished o.s.ä..

Nun noch kurz drei Worte zu deinem ethischen Ansatz:

Da du auf das Gerät nicht wirklich verzichten kannst (Uni), wage ich mal den hinkenden Vergleich von Coltan/Tantal mit Nahrungsmitteln. Ob gebraucht, vom Tante Emma Laden, vom Nachbarn oder der Tafel ist letztlich unerheblich: Jeder Endverbraucher (ob nun einer oder mehrere) macht sich zwangsläufig "mitschuldig" an eventuell vorhandenem Leid im Produktionsprozess - insofern man so denken will.

(Recycling ist natürlich prinzipiell gut. Fast alles im Sonnensystem besteht ja bekanntlich aus Sternenstaub. Halte es für wahrscheinlich, dass es eines Tages auch mal sowas wie "Upcycling" bei Elektronikartikeln geben wird.)

Um es nicht unnötig aufzublähen:

Eigentlich müsstest du mehr zahlen für deinen Laptop, wenn du ethisch moralisch etwas Richtiges oder Besseres tun wölltest. Du müsstest recherchieren, ob es nicht irgendwo eventuell zertifizierte Laptops gibt, die in Produktionsketten mit Mindeststandards hergestellt werden (sowas wie "Fair Production" in Analogie zu "Fair Trade").

Meiner Meinung nach müsste sowas durchgehend nachgewiesen werden, oder traut sich jemand zu das Leid der kongolesischen Minenarbeiter gegen die Leiden der chinesisch/südkoreanischen Fabriksklaven/Wanderarbeiter (wenn nicht gar Häftlinge) abzuwägen?

Hab kürzlich gehört, dass man Geld  als soziale Technologie betrachten kann, falls man dem Kult ums Goldene Kalb nicht völlig anheim fallen möchte. Wie bei jeder Technologie ist da noch Verbesserungspotenzial, nicht wahr?

p.s.: Solche Ansichten stehen am Ende eines Studentenlebens, während du ja noch mittendrin zu sein scheinst! Also überleg's dir gut ob du ganz dolle wirklich weiter machen willst!  :)
Bild: http://creativecommons.org/licenses/by-nc/3.0/

Anni

Lieber Krake,

ich denke du hast wohl recht, wenn du sagst, dass sich jeder mitschuldig macht.
Können wir uns freimachen davon? Nein, glaube ich nicht.
Und ja, ich würde mir auch prinzipiell einen fair produzierten Laptop kaufen. Ich habe mich auf die Suche gemacht und mal geschaut. Es gibt von Greenpeace einen inzwischen zwei Jahre alten guide to greener electronics. Da steht eine indische Firma ganz vorn: Wipro. Noch nie von gehört. Ein bisschen gegooglet habe ich und bin auf kein befriedigendes Ergebnis gestoßen, wo ich jetzt so einen netten Laptop kaufen könnte. Will man solchen Labels 100pro Glauben schenken? UND: Grün heißt nicht Fair.
Also, was kann man da machen, außer Druck machen. Eigentlich müssten wir Konsumenten die Unternehmen dazu zwingen, für Transparenz und faire Arbeitsbedingungen zu sorgen, oder? Aber wäre das immernoch nur ein Tropfen auf den heißen Stein? Immerhin glaube ich, dass sich nur ein Bruchteil der Käufer dafür interessiert.
Leider ist das alles furchtbar kompliziert. http://www.zeit.de/wirtschaft/2014-06/kongo-bergbau-konfliktmineralien-dodd-frank-act/komplettansicht?commentstart=9#comments
Es gibt ja schon das Fairphone, was sicherlich ein guter Weg ist. Vielleicht gibt es bald das Fairnotebook. In 5 Jahren oder so.

Ich bleibe erst mal dabei, mir einen gebrauchten Laptop zu kaufen. Wenn in ein paar Jahren mal ein fair produzierter Laptop zu haben ist und ich dann auch mal in Lohn und Brot stehe, sieht das ganze ja auch schon anders aus :-)

Anni

PS: Ich war kürzlich ein paar Monate in China. Was da auf den x-beliebigen Märkten für ein Schund und Schrott verkauft wird....ei ei ei. Ich habe mich immer nur fragen können, warum das produziert wird und wer auf der Welt das wirklich kaufen möchte. Mir kamen meine Versuche, eine halbwegs umweltfreundliche Lebensweise zu führen plötzlich sehr sinnentleert vor und ja, ich habe auch Wut empfunden.


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